09.08.2022
Genderneutral & Clean Code
Alle zwei Monate machen wir bei JaMoin einen Fortbildungsabend in unserem Büro in Hamburg oder hybrid. Hier werden Themen von Kolleg*innen für Kolleg*innen aufbereitet. Für unseren Abend im Juli 2022 haben wir gleich zwei spannende Themen im Gepäck gehabt. „Geschlechtsneutrale Sprache“ und eine kuratierte Buchvorstellung der Evergreens „Clean Code“ von Robert C. Martin und „A Philosophy of Software Design“ von John Ousterhout.
Gemeinsam konnten wir uns zunächst daran annähern, was unter geschlechtsneutraler Sprache zu verstehen ist, welches Genderzeichen was bedeutet und welche Schreibweise auch bei der Entwicklung von individueller und barrierefreier Software das Thema richtig behandelt. Es wurden Argumente ausgetauscht, Berührungsängste genommen und offen und ehrlich miteinander diskutiert. Denn für JaMoin ist es nicht nur eine Frage des “das macht man jetzt so”, sondern als Coder*innen wir wollen es auch verstehen und möchten von jeher, dass sich bei JaMoin alle Personen angesprochen fühlen. Ist es einfach von jetzt auf gleich das geschriebene und gesprochene Wort umzustellen? Nein! Ist es einfach sich immer und jeder Zeit in die Diskussion zu begeben? Nein! Ist es ab morgen alles umgesetzt? Nein! Müssen wir anfangen? Ja, unbedingt!
Nach einer kurzen Pause konnten wir von Martin erfahren, welche Aspekte des allseits bekannten Buchs „Clean Code“ in den letzten fünf Individualentwicklungen bei JaMoin besonders zur Anwendung kamen. Welche Best-Practices der Softwareentwicklung noch heute gelten (die erste Auflage wurde bereits 2009 gedruckt), und welche Ideen heute bereits überholt scheinen? Als auch für erfahrene Entwickler*innen extrem hilfreich zeigt sich z.B. immer wieder die Regel „One Level of Abstraction per Function“, welcher Robert C. Martin ein ganzes Kapitel widmete. Durchaus kontrovers diskutiert wurde hingegen der Hang des Autors, seine Funktionen und Methoden immer kleiner und noch kleiner zu gestalten. Dieses Paradigma steht auch in direktem Gegensatz zur Kernaussage „Modules should be Deep“ des etwas weniger bekannten aber mindestens ebenso hilfreichen Buches „A Philosophy of Software Design“. Diese gegensätzliche Sichtweise der beiden Autoren war zum Schluss der Präsentation auch der Einstieg in eine lebhafte, teils sogar emotionale Diskussion über persönliche Erfahrungen und best practices im Alltag unserer Softwareentwickler*innen.
Wie immer war der Fortbildungsabend somit nicht nur lehrreich, sondern auch sehr unterhaltsam. Wir sind dankbar für die Möglichkeit uns mit unseren Kolleg*innen auf dieser Ebene auszutauschen, gemeinsam Themen zu erarbeiten die uns wichtig sind und dabei auch noch eine tolle Zeit miteinander zu verbringen.